Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland, die speziell für schwerstkranke und sterbende Patienten entwickelt wurde. Sie zielt darauf ab, die Lebensqualität und Selbstbestimmung dieser Patienten zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen.
Die SAPV umfasst eine Vielzahl von Leistungen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind. Dazu gehören:
Diese beinhalten spezialisierte palliativmedizinische und palliativpflegerische Betreuung.
Ein interdisziplinäres Team, oft als Palliative Care Team (PCT) bezeichnet, koordiniert die Versorgung und unterstützt bei organisatorischen Aufgaben wie der Antragstellung bei der Pflegekasse.
Die SAPV-Teams sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche erreichbar, um in Notfällen und Krisensituationen sofortige Hilfe zu leisten.
Enge Zusammenarbeit mit Seelsorge, Sozialarbeit und ambulanten Hospizdiensten zur Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen.
Verordnung der SAPV
Die SAPV wird von einem Vertragsarzt oder Krankenhausarzt verordnet. Die Verordnung erfolgt auf einem speziellen Formular (Formular 63) und muss von der Krankenkasse genehmigt werden. Die Leistungserbringer müssen bestimmte Qualifikationen und Ausstattungen nachweisen, um die SAPV-Leistungen anbieten zu dürfen. Diese Anforderungen sind im Bundesrahmenvertrag geregelt, der seit dem 1. Januar 2023 in Kraft ist.
Zielgruppe und Nutzen der SAPV
Die SAPV richtet sich an Patienten mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei gleichzeitig begrenzter Lebenserwartung. Diese Patienten benötigen eine besonders aufwändige Versorgung, die über die allgemeine ambulante Palliativversorgung hinausgeht. Der Einsatz eines spezialisierten Palliativteams ist notwendig, wenn die Intensität oder Komplexität der Symptome dies erfordert. Die SAPV hilft, erkrankungsbedingte Krisensituationen zu bewältigen und unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden, wodurch Patienten oft in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können
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